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Trauer um Jakob Müller

Soeben haben wir von Jakobs Tod am vergangenen Donnerstag erfahren und möchten seine Familie wissen lassen, dass wir in dieser schweren Zeit mit ihr fühlen.

Auch heute denken wir noch täglich an Philipp, dessen Verlust ein großes Loch in unsere Gemeinschaft gerissen hat, das bis heute nicht wieder vollends gefüllt ist. Dass sein Bruder nun ebenfalls so früh, viel zu früh, von uns gehen muss, ist nicht zu begreifen.

Für die kommende Zeit wünschen wir der Familie Müller viel Kraft und, dass sie trotz der überwältigenden Trauer niemals die Hoffnung verliert.

Die Jötterfunke sind in Gedanken bei seinen Angehörigen, Freunden und auch bei Jakob.

Die Brüder Müller in Goose Bay, Kanada, Oktober 2002
Die Brüder Müller in Goose Bay, Kanada, Oktober 2002

 

Jakob Müller, † 09.04.2015  –  Philipp Müller, † 15.09.2007

Jlöhwing-Stammdesch dä Letzte!

Glühwein unser im Tässchen,
geheiligt werde dein Aroma.
die Glühweinmarktzeit komme.
Jedes Jahr aufs neue, un dat so schnell et geht!
Unseren täglichen Rausch gib uns donnerstags,
also immer mit ordentlich Schuss. Amaretto oder Rum.
Und führe uns nicht in Versuchung (was anderes zu trinken),
Sondern erlöse uns von unserem Elend
Bei Schnee und Regen, mit Glühwein und Schuss bei Jochen auf dem Rudolfplatz!

Alaaf

Wann: Donnerstag, 20:11 Uhr
Wo: Altbekannte Bude am Rudolfplatz
Wetter: Laut Wetter.com steht für DO-Abend leichter Schneefall und -4° C an, ideales Glühweinwetter also!

Ich freu mich auf den Ausklang der Adventszeit mit Euch!

Alaaf un Ajuja

üer ben

Jlöhwing Stammdesch dä Dritte

Opjepass zesamme!
Und jetzt singe mir all zesamme im Chor!

Morgen, Funke, wirds was geben
morgen werden wir uns freun!

Welch ein Jubel, welch ein Leben
wird bei Jochens Bude sein!

Einmal werden wir noch wach,
heißa, dann ist Glühweintag!

Wann: Morgen, Donnerstag, 20:11 Uhr
Wo: Jochens Glühweinbude (erste Glühweinbude rechts auf dem Weihnachtsmarkt Rudolfplatz, vom Ring aus kommend)
Wer: Alle

Alaaf un Ajuja

üer Glühweinstammdeschpräsident ben

Jlöhwing Stammdesch dä Zweite

Opjepass!

Vun drusse us Ihrefeld, da kumme ich her,
ich mööt üsch sage et jlöhwinget sehr,
All üvverall an Jochens Jlöhwingstandspitzen,
sinn  ich goldne Jlöhwingtassen blitzen,
un droben aus dem Himmelstor (Jochens Glühweinstand hinter der Theke, neben dem Glühweinfass),
luurt met blitzende Auge dä Jochen hervor!

Knecht Rubrecht holt Jlöhwing, ich han Rum parat,
da hür ich von hinge ene Stimm die für mich saht:

„BEEEEEEEEEEEENNNN, mach dich von der Theke fott, wir brauchen den Platz, ich kann so nicht bedienen!“

Wann und wo spielt sich dat zu?

Donnerstag, 3. Dezember , 20:11 Uhr, Jochens Glühweinbude auf dem Rudolfplatz (aufgrund mehrfacher Nachfrage: Vom Ring aus kommend, erste Glühweinbude auf der rechten Seite)!

Alaaf, Ajuja und ein freundliches Gluckgluck!

Schöne Grüße vom Voraustrinker

ben

Erster Glühweinstammtisch 2009

Leeve Jlöhwing-Jecke, Amaretto-Narren, leeve Rum-Kugeln (-Kugler) und werte Mit- und Beitrinker,

pünktlich am Donnerstag, dem 26. November 2009, um 20:11 Uhr eröffnet das Festkomitees des Kölner Glühweinstammtisches die Session 2009.
Begleitet von den musikalischen Größen des Weihnachtsmarktes wie den Paveierpunsches oder den Kotzlibris sowie den besten Pöttenredner wie dem Humpenstilzchen, dem Weltenschlummertrunker oder dem Werbeflachmann, ruft der verbleibende Präsident des Glühweinstammtisches, unter Gedenken an den großen (Ehren-)Präsidenten Philipp Müller, um 20:11 Uhr ihr dreifaches „Jochen Noch Mehr „aus.

Ben freut sich seit ungefähr elf Monaten auf das Spillcher:
„Selten ist man so kontinuierlich voll wie in dem Monat vor Weihnachten. Mal schauen, ob ich mehr als fünf Tassen dieses Jahr runterkriege.“

P Mulas dachte schon 2004 nur an den Rum in der Tasse:
„Heissa, die Glühweinschubse, Hoppala, der Eierpunsch und vor allem Holla, die Waldfee: Wir steigern das Bruttopromilleprodukt…“

Daher:
Kommt und gebt diese Session mit uns Vollgas, ganz getreu dem Karnevalsmotto 2010: En Kölle (weed Jlöhwing un Jochen) jebütz

Donnerstag abend ab 20:11 treffen wir uns wieder am altbekannten Platz an altbekannter Stelle zum altbekannten Event!

Alaaf un Ajuja

Euer ben

Weihnachts-Jötterdämmerung am 2.12.09 (Weihnachtsfeier)

Tach zesamme,

werte Mitfunkinnen und -funken. Am 2. Dezember 2009, leider einem Mittwoch, äver wat sollet, ist im Unkelsbach um 20 Uhr ein Tisch für die Weihnachtsfeier der KaJe Jötterfunke vun 02 e.V. reserviert (ich glaube Herr Glotz hat den bestellt).
Aus wichteltechnischen Gründen schlage ich vor, dass Jede und Jeder ein kleines Etwas für ca. € 5,- mitbringt, natürlich Tomtoms Beispielen der Vorjahre folgend, ärsch jot verpackt!

Außerdem wird darum gebeten, kölsche und andere beliebte und bekannte Weihnachtslieder in Textform mitzubringen, am besten in 10-20 Kopien, damit jeder eine hat!
Jeder der mag, darf an dem Abend auch gerne ein Weihnachtsgedicht vortragen… also wahrscheinlich niemand…

Partner, Freunde, Ehegatten und Kinder sind natürlich mehr als herzlich eingeladen mit uns zu feiern, singen und sinnieren (oder auch vorzutragen!) (Ümit vor, Ümit vor!)!

Ein freundliches Alaaf un Ajuja vom Vize-ben!

Machtet jot, äver nit ze oft!

dä Vürstand

Philipp Müller 6.8.1976 bis 15.9.2007 – 2 Jahre danach

Westfriedhof Köln – ein ehemaliger Arbeitskollege von Philipp und mir spricht mich auf der Beerdigung an:
„Warum gibt es eigentlich so viele Arschlöcher, die weiterleben, und Philipp beerdigen wir heute?“
Diese Frage beschäftigt mich seit zwei Jahren. Wieso ist Philipp tot?

Könnt Ihr es fassen?
Philipp Müller, Philipp, Philphil, Phip, Phips, Philhuhn, Müller, Gonzales, PhiMü, Subcomandante, WonderTRA, Mütze, Präsi, Philippovic, P Mula, der Präses, DER UR-JÖTTERFUNKE.
Er ist seit 2 Jahren tot.
Vielen würden sagen „von uns gegangen“, „hat uns verlassen“, „wurde zu Grabe getraben“, „ist im Himmel“, „guckt auf uns herunter“, „hört uns von oben zu“.
Für mich ist das ist alles Kokolores (versteht mich nicht falsch, jedem sein Glaube, aber meiner ist es nunmal nicht).
Philipp ist tot und nichts wird ihn uns wiederbringen.

Mein Leben ist um einiges leerer und trostloser, seit er tot ist. Er fehlt mir jeden Tag, jede Stunde und ich kann bis heute nicht fassen, dass er nicht irgendwann mit seinem verschmitzten, leicht wahnsinnig anmutenden Grinsen um die Ecke gebogen kommt, als ob er gerade etwas ausgefressen hat, und ruft:
„Winkler, Du Sau, was machen wir heute?“
Ich warte jeden Tag, auf die obligatorischen SMS, die wir uns gegenseitig immer um 11 Uhr 11 geschickt haben, deren Inhalt nur aus 5 Zeichen besteht:
„Alaaf“

Philipp ist tot.
Ich glaube nicht an den Himmel, ich glaube nicht an Gott, ob es ihn nun gibt oder nicht. Für mich ist am 15. September 2007 etwas Schreckliches, Unfassbares passiert.
Philipp hörte auf zu atmen, kurz danach hörte sein Herz auf zu schlagen, sein Hirn wurde nicht mehr durchblutet, sein Körper war zu schwach, um seinem starken, lebenswilligen Geist weiter durch die Welt zu tragen.
Der Körper starb, und damit auch der Geist.
Philipp hörte auf zu existieren.

Und er fehlt mir.
Manchmal sitze ich zuhause auf der Couch, im Büro auf der Arbeit, im Auto oder sonst wo, gucke mit leerem Blick in die Gegend, nehme meine Umgebung nur noch undeutlich, unterbewusst wahr und erinnere mich an einen Abend in der Stadt mit Philipp, an unsere Forme-Urlaub, als Philipp uns „Crusty den Clown“ machte, an Silvester 2000, als Philipp so unbeholfen auf dem Snowboard stand und sich eigentlich nur so richtig beim Apreski wohlfühlte oder an unsere alljährliche Geburtstagsparty für Jesus am 25. Dezember.
Bis heute ist es so:
Ich höre etwas Lustiges im Radio, lese irgendwo ein Zitat von Konrad Adenauer (für uns nur „uns Konni“), sehe einen Bericht über Formentera im Fernsehen, oder höre im Gemurmel der Menge einen Spruch, den wir uns auch immer an den Kopf geworfen haben… und will es sofort Philipp erzählen.
Manchmal krame ich mein Handy raus, um seine Nummer zu wählen, die noch immer unter „P Mula“ gespeichert ist, nur um kurz danach zu merken, was ich gerade tue.

Philipp hat das Leben immer und in vollen Zügen genossen, selbst zu seinem 31. Geburtstag haben wir, noch in der Reha-Klinik in Marmagen, beschlossen, zusammen nochmal nach Forme zu fahren, „wenn alles wieder gut ist“.
Wir wollten zusammen nach Buenos Aires fahren, und uns über mehrere Tage morgens, mittags und abends durch die Churascerias futtern.
Wir wollten Hierbas und Mahou (natürlich nur das „Cinco Estrellas“) trinken.
Wir sponnen unsere Pläne weiter, von einer Kölschkneipe mit angeschlossener Restauration, Pension, integriertem Radiosender (RAF – Radio Allemann… un Frau), Cocktailbar, direkt und als einzige Location an einem abgelegenen spanischen Strand gelegen, Tomtom sollte die Puffmutter für das nahegelegene Etablissemeng machen.
Wir gründeten im Geiste die KöRR (Kölsche, rheinländische Republik, ohne Düsseldorf versteht sich, um das wir eine Mauer bauen wollten).
Der Erdrutschsieg der PUR (Partei für ein Unabhängiges Rheinland), den Philipp und ich durch überzeugenden Wahlkampf im Rheinland errungen hatten, machte dies möglich.
Philipp war natürlich Präses der KöRR(oD), ich machte den Kanzler.
Köln wurde Hauptstadt.
Ausgerufen wurde die Republik vom Balkon des historischen Rathauses, ähnlich wie am 9. November 1918; der Vorname blieb unverändert, lediglich Scheidemann änderte sich zu Müller.

Genauso wollten wir uns mal, einfach so aus Spaß, einen VW Touareg mieten, und ihn, getreu seines Namens, zu den Touareg fahren.
Oder einfach mal ne Runde ums Mittelmeer drehen.
Unvergessen auch der Plan, mit dem Moped nach Japan zu fahren.

All diese Spinnereien, Philipps Lebensfreude und Elan, mit dem er sich für alles begeistern konnte, was er tat, machten ihn zu dem, der er war.
Man konnte ihn in einer wildfremden Stadt, vor einem ihm unbekannten Lokal aussetzen, in dem er niemanden kannte. Kam man 20 Minuten später in eben dieses Lokal, kannte Philipp alle Anwesenden mit Namen, Lebensgeschichte und dem ein oder anderen Geheimnis, dass nur engen Freunden anvertrauen würde.
Er hat immer und überall Menschen zum lachen gebracht und sein Leben in vollen Zügen genossen, auf seine verrückte Art und Weise.

Ich lache jedes Mal Tränen, wenn ich mich an unseren Roadtrip von Toronto, durch Quebec nach Goosebay in Labrador erinnere („Oh my god, everybody, come over here, this guy wants to go to Goosebay… NOBODY wants to go to Goosebay!!“).
5.800 Kilometer in 5 Tagen Fahrt, davon knappe 3.000 auf Schotterstraßen, die sich die Quebecois doch glatt erdreisten „Highway“ zu nennen.
Den Grizzly, in den wir fast mitsamt seines Jungen gefahren wären.
Thanksgiving 2002, dass wir in einem starken Blizzard in Labrador-City verbrachten.
An der Tankstelle in Churchill-Falls (einzige Tankstelle innerhalb von 350km in jede Richtung), als die Frau hinter der Theke zu Philipp sagte: „See you“, worauf er antwortete: „Only in a place far, far away from here!“.
Oder die Rückfahrt vom Club in Goosebay, als uns die Militärpolizei freundlicher Weise mitnahm, weil die Italiener doch keine Schlägereien angezettelt hatten.
Wir haben Tränen gelacht, weil uns der MP nicht verhaften wollte.
Schlussendlich saß ich vorne, Philipp, Jabobbele und ein Kumpel von ihm saßen auf der Rückbank und spielten die Verhafteten.
Als wir den Mietwagen zurückgaben und den Kilometerstand durchgaben (der Mietvertrag ließ nur Fahrten in der Provinz Ontario zu), sagte der Kerl von Thrifty zu uns: „Oh, you guys have seen a lot of Places, huh!“, worauf hin wir prustend mit „Yup“ antworteten.

Philipp hinterlässt eine Lücke in meinem Herzen, die nie wieder vollständig gefüllt wird.

Ich kenne niemanden, der soviel Leidenschaft und Begeisterung für Köln, das kölner Brauchtum und den Karneval mitbrachte – seine kölsche Heimat (nicht ohne Grund waren seine Ressorts als Redakteur bei center.tv Köln, Karneval und Kirche).
Kölle, uns Vatterstadt, hät singe jrößte Fan verlore.
Jedesmal wenn ich „Du… (bes die Stadt)“, „Schwarze Madonna“ oder „Ich ben ene kölsche Jung“ höre, ringe ich mit mir und denke an den Tag, als wir Philipp auf dem Westfriedhof beerdigt haben.

Das Schönste, was Philipp uns hinterlassen hat, ist ein breites Grinsen im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Zwei Jahre ist es nun her, und trotzdem sehe ich Dich jeden Tag, Du fehlst!

Schöne Grüße, und ein dreifach donnerndes Alaaf auf Dich, „bis später„… machet jot, äver nit ze oft!

ben

PS: Ein paar Bilder von Philipp: http://bit.ly/1q3kwkC